3.7.2 Der Wolf in Österreich

3.7.2 Der Wolf in Österreich


Erklärung

Der Wolf in Österreich

Systematik

In der zoologischen Systematik ist der Wolf (Canis lupus) ein Mitglied der Familie der Hunde (Canidae) in der Ordnung der Raubtiere (Carnivora). Innerhalb der Art „Wolf“ werden weltweit etwas mehr als 30 Unterarten unterschieden. Unser in Österreich heimischer Wolf gehört zur Unterart „Europäischer Wolf“ (Canis lupus lupus).

Neben dem Wolf existieren noch zwei weitere wildlebende Vertreter der Familie der Hunde in Österreich, nämlich der Rotfuchs (Vulpes vulpes) und der Goldschakal (Canis aureus), der sogar zur selben Gattung (Canis) wie der Wolf gehört und erstmals 1987 in Österreich nachgewiesen wurde. Im Unterschied zum Wolf, der schon immer hier gelebt hat und nur die letzten rund 150 Jahre weitestgehend absent war, ist der Goldschakal eine für Österreich neue Tierart.

Der Wolf gilt zudem als Stammvater der Haushunde, der domestizierten Version des Wolfes.

Europäischer Wolf – Steckbrief 

Wissenschaftlicher Name: Canis lupus lupus
Familie: Hunde / Canidae
Ordnung: Raubtiere / Carnivora
Schulterhöhe: 60 bis 75 Zentimeter
Kopf-Rumpf-Länge: bis zu 160 Zentimeter
Gewicht: 30 bis 40 Kilogramm
Lebenserwartung: 8 bis 13 Jahre
Paarungszeit: Februar/März
Tragzeit: 61 bis 64 Tage
Jungtiere: 4 bis 7
Geburtsgewicht: 300 bis 500 Gramm

Merkmale:
Europäische Wölfe haben zumeist eine grau-bräunliche Fellfärbung mit hellen bis weißen Partien um das Maul und an der Kehle. Die Schwanzspitze
ist schwarz. Die Ohren sind relativ klein, dreieckig und an der Rückseite oft rötlich braun gefärbt. Die Augen können hellbraun bis gelb gefärbt sein und stehen im Unterschied zum Haushund schräg.

Sinne:
Wölfe verfügen über enorm leistungsfähige Sinnesorgane. Sie kommunizieren sehr stark olfaktorisch, weshalb das Geruchsvermögen dementsprechend gut ausgebildet und wohl der wichtigste Sinn ist. Beutetiere und Artgenossen können bis in eine Entfernung von 2 bis 3 Kilometern wahrgenommen werden. Wölfe können Frequenzen bis ca. 40.000 Hertz (junger Mensch bis 20.000 Hertz) wahrnehmen und sind in der Lage, das Heulen anderer Wölfe bei guter Windlage bis zu zehn Kilometer weit zu hören. Mit Hilfe ihrer einzeln beweglichen Ohren können sie Schallquellen zudem sehr genau lokalisieren. Wölfe können nachts hervorragend sehen. Ihr Blickfeld umfasst 250 Grad (Mensch: 180 Grad).

Lebensweise:
Wölfe sind scheue Tiere, die in Familien, bestehend aus einem Elternpaar und dessen Nachwuchs, in eigenen Territorien leben.

Nahrung:
Paarhufer, Kleinsäuger, Vögel, Reptilien, Insekten, Aas, Wildobst

Feinde:
Mensch

Biologie

Das Rudel
Wölfe sind überaus soziale Tiere, die – ähnlich wie wir Menschen – in Familienverbänden bestehend aus Vater, Mutter und den noch nicht erwachsenen Jungtieren der beiden letzten Würfe leben. Solche Wolfsfamilien werden Rudel genannt. Wolfsrudel in Europa bestehen in der Regel aus drei bis acht Tieren, die in Mitteleuropa im Schnitt ein Revier in der Größe von 250 bis etwa 350 Quadratkilometern beanspruchen. Wie groß ein Revier letztendlich wirklich ist, wird vorwiegend vom Nahrungsangebot und der Art der vorhandenen Beutetiere bestimmt. Ist viel Nahrung vorhanden, kann das Territorium kleiner sein. Bei wenig Angebot muss das Rudel den Jagdradius erweitern, um die Familie ernähren zu können. Die Reviergrößen können somit auch saisonal schwanken und mal größer und mal kleiner werden. Wolfsrudel sind grundsätzlich recht ortstreu und dulden neben den Familienmitgliedern keine weiteren Wölfe in ihrem Revier. Wölfe sind eine sehr anpassungsfähige Tierart, die unterschiedlichste Landschaften besiedeln kann, sofern ausreichend Nahrung und Rückzugsgebiete für die Jungenaufzucht vorhanden sind.

Wölfe haben ein sehr aktives Familien- und Gemeinschaftsleben. Die gemeinsame Jagd im Rudel ermöglicht Wölfen auch Tiere zu erbeuten, die wehrhaft und wesentlich größer als sie selbst sind. Dazu gehören in Österreich beispielsweise Rothirsche und Wildschweine. Letztere haben in den vergangenen Jahren stark an Zahl zugenommen und sind stellenweise zu regelrechten Plagen geworden, die sich gerne an den Feldern der Bauern gütlich tun und gelegentlich auch Menschen in den Städten attackieren. Im ökologischen Gefüge erfüllen Wölfe eine sehr wichtige Funktion als Regulator. Häufig werden auch schwache, kranke und kränkliche Tiere erbeutet und der Bestand der Beutetiere somit gesund und fit erhalten.

Heulen
Das Heulen der Wölfe erfüllt unterschiedliche Funktionen und unterscheidet sich auch je nach Anlass. So kann Heulen eingesetzt werden, um mit Familienmitgliedern in Kontakt zu bleiben, die man gerade nicht sieht, oder zur akustischen Reviermarkierung, indem fremden Wölfen signalisiert wird, dass ein Territorium bereits besetzt ist. Gemeinsames Heulen stärkt aber auch das Gemeinschaftsgefühl, etwa vor der Jagd.

Fortpflanzung
Die Fortpflanzung erfolgt bei Wölfen saisonal, also zu einer bestimmten Zeit während des Jahres. Bei Europäischen Wölfen fällt die Paarungs- oder Ranzzeit in die Monate Februar bis März. Während dieser Zeit ist das Weibchen, die Fähe, rund sieben Tage lang empfängnisbereit und paart sich mehrmals mit dem Männchen, dem Rüden. Nach einer Tragzeit von 61 bis 64 Tagen bringt die Wölfin im April oder Mai, wenn auch potentielle Beutetiere Nachwuchs haben, zumeist vier bis sechs Welpen in einer Höhle zur Welt. Als typische Nesthocker sind die Jungen in den ersten Tagen ihres Lebens taub, blind und vollkommen von der Fürsorge ihrer Mutter abhängig. Die Fähe wird während dieser ersten Zeit von ihrem männlichen Partner versorgt. Nach etwa acht bis neun Wochen werden die Jungtiere von der Muttermilch entwöhnt und fortan vom gesamten Rudel aufgezogen. Mit acht bis zehn Monaten sind die Jungtiere annähernd ausgewachsen und werden mit etwa 22 Monaten geschlechtsreif. Während dieser Zeit müssen die (fast) erwachsenen Wölfe das Rudel verlassen und sich einen eigenen Partner und ein eigenes Territorium suchen, wobei sie nicht selten Strecken von mehreren hundert Kilometern und mehr zurücklegen. Die Wölfe sind nun auf sich gestellt und ohne den Schutz der Familie. Die Sterblichkeit im ersten Lebensjahr liegt bei Wölfen etwa bei 50 Prozent und auch darüber, die maximale Lebenserwartung im Freiland bei 10 bis 13 Jahren.

Ernährung
Als Raubtiere sind Wölfe auf den ersten Blick vorwiegend Fleischfresser, werden allerdings über den Darminhalt ihrer Beutetiere auch mit pflanzlichen Nährstoffen versorgt, die dort bereits vorverdaut und somit für die Wölfe nutzbar sind. Wölfe sind Hetzjäger und als sogenannte Nahrungsopportunisten wenig wählerisch. Sie jagen, was sie kriegen können, wodurch die Zusammensetzung ihrer Beutetiere dementsprechend variieren kann. In Österreich ernähren sich Wölfe zu 80 bis 90 Prozent von Rotwild und Rehen. Je nach Aufenthaltsort wird der Speisezettel mit Wildschwein, Gämse, Mäusen, Murmeltieren, Hasen, Füchsen, verschiedenen Vogelarten und Reptilien ergänzt. Auch Früchte wie Wildobst und Beeren, Insekten und sogar Aas werden nicht geschmäht. Wenn sich die Gelegenheit bietet, reißt ein Wolf auch ungeschützte Nutztiere, was durchaus zu Konflikten mit Bauern und Tierzüchtern führt. Vor allem, wenn die Nutztiere nicht flüchten oder nicht flüchten können. Anders als bei der Jagd auf flüchtende Wildtiere bleibt hier der auslösende Reiz zum Töten – das Vorhandensein von Beute – bestehen und veranlasst den Wolf weiter zu töten, bis eben kein Reiz mehr vorhanden ist. Der Grund dafür ist aber nicht „Blutrünstigkeit“, wie dies in Geschichten und Märchen dargestellt wird, sondern unnatürliche Verhältnisse, die wir Menschen schaffen und auf die sich Wölfe im Laufe der Evolution nicht einstellen konnten. Bilder mit mehreren verletzten und/oder toten Nutztieren, wie man sie aus den Medien kennt, lassen sich fast immer auf einzelne Wölfe zurückführen. Ohne Unterstützung eines Rudels haben es diese Einzeltiere schwer, an Beute zu kommen. Ungeschützte Nutztiere sind für sie leichter und sicherer zu erbeuten als Wildtiere. Ist jedoch ein Rudel etabliert, erfolgt die Jagd gemeinsam und wesentlich gezielter und effizienter. Ein eingesessenes Rudel hält zudem die Einzelgänger fern.

Wie viel frisst ein Wolf?
Laut einer Studie der Universität für Bodenkultur in Wien, die von einem Beutebedarf von 4 Kilogramm Fleisch, Haut und Knochen pro Wolf pro Tag ausgeht, errechnet sich ein Konsum von 1.500 Kilogramm pro Tier pro Jahr. Laut Aussagen der Wissenschaftler entspricht das in etwa einer Menge von 130 Rehen oder 35 Stück Rotwild. Hört sich nach viel an, macht aber in Wirklichkeit unter Berücksichtigung der durchschnittlichen Territoriumsgröße nur einen Bruchteil der jagdlichen Strecke (das ist die Beute der menschlichen Jäger) aus.

Wölfe in Österreich

Ursprünglich waren Wölfe in ganz Europa und somit auch in Österreich flächendeckend verbreitet, wo sie auch heute noch einen wichtigen Bestandteil heimischer Ökosysteme bilden. Ab dem Mittelalter wurden Wölfe zunehmend als Verkörperung des Bösen dargestellt, außerdem waren sie eine andauernde Bedrohung für die steigenden Bestände an Nutztieren und letztendlich Jagdkonkurrenten der adeligen Herrschaft. Wölfe wurden mit Wolfsgruben und Wolfsangeln gefangen, gefoltert, erschlagen, gehenkt und sogar vor Gericht gestellt. Mit dem Aufkeimen der Industrialisierung im 19. Jahrhundert und dem dadurch gesteigerten Bedarf an Holz waren viele Gegenden Mitteleuropas entwaldet, was die Jagd auf Wölfe mit zu dieser Zeit bereits vorhandenen Präzisionswaffen erleichterte. Am längsten hielten sich Wölfe im Wienerwald und in der Steiermark. Der letzte Wolf Österreichs wurde angeblich 1846 durch Erzherzog Franz Karl, dem Vater Kaiser Franz Josephs l., erlegt.

Ganz weg waren Wölfe aus Österreich dennoch nie, da es immer wieder Durchzügler gab. Nicht für alle ging der Besuch in Österreich gut aus. Bis ins 21. Jahrhundert konnten sich Wölfe in Österreich allerdings nicht etablieren und ein Wolfspaar, das sich 1954 in Osttirol erfolgreich fortpflanzte, blieb ein Einzelfall. Ab Ende des letzten Jahrhunderts nehmen Wolfssichtungen zu und es kommt auch immer wieder zu Abschüssen, etwa in Oberösterreich, Kärnten und der Steiermark.

In den letzten Jahren wurde die Zuwanderung aus Populationen umliegender Länder wie der Slowakei, Tschechien, Slowenien, Kroatien, der Schweiz, Deutschland oder Italien nach Österreich intensiver. Dabei handelt es sich, soweit man weiß, fast ausschließlich um männliche und weibliche Jungtiere, die auf der Suche nach Partnern und einem eigenen Territorium sind. Die Tiere legen dabei oft mehrere hundert, ja sogar bis zu tausend Kilometer zurück. In den Ländern um Österreich haben sich die Wolfspopulationen in den vergangenen Jahrzehnten erholt und zahlenmäßig zugenommen. Viele Territorien sind nun besetzt und die Jungtiere müssen immer weiterwandern, um ein eigenes, noch freies Revier zu finden. Aber auch die Populationen ihrer Beutetiere – Rehe, Hirsche und Wildschweine – haben in Mitteleuropa stark zugelegt. Österreich weist sogar die höchste Dichte an Schalenwild in ganz Europa auf. Gepaart mit dem hohen heimischen Waldanteil herrschen also optimale Lebensbedingungen für Wölfe, die ganz von allein nach Österreich zurückkehren. Auch die Einstellung weiter Teile der Gesellschaft gegenüber Wölfen hat sich grundlegend verändert und nicht zuletzt sind Wölfe in der EU durch Gesetze streng geschützt. Österreich ist seit 1983 Mitglied der Berner Konvention, die den Wolf im Anhang ll unter den streng geschützten Tierarten führt, für die ein Fang- und Tötungsverbot und sogar ein Verbot des mutwilligen Beunruhigens besteht. Die EU ist der Berner Konvention 2016 beigetreten. Die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der EU (Richtlinie 92/43/EWG des Rates vom 21. Mai 1992 zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen) listet den Wolf sowohl bei den Tierarten, für die Schutzgebiete ausgewiesen werden müssen (Anhang ll), als auch bei den streng zu schützenden Tierarten (Anhang lV). Unter anderem sind das absichtliche Fangen oder Töten, jede absichtliche Störung und die Beschädigung oder Vernichtung der Fortpflanzungs- oder Ruhestätten verboten.

Monitoring
Ein Monitoring hat zum Ziel, Daten über Wölfe zu erlangen. Insbesondere Informationen über die Anzahl der Wölfe, deren räumliche Verteilung in Österreich und die Auswirkungen ihrer Anwesenheit. Laut dem „Österreichzentrum Bär, Wolf, Luchs“ erfolgt die Erhebung von Wolfsdaten in Österreich beinahe ausschließlich im Rahmen eines opportunistischen Monitorings, wobei der Großteil der Informationen über die Begutachtung von
Rissen gewonnen wird. Die erhobenen Monitoringdaten werden bewertet und klassifiziert. In der Verbreitungskarte „Wolfsnachweise in Österreich 2019 – 2021“ werden ausschließlich überprüfte und gesicherte Nachweise von Wölfen verwendet. Das bedeutet, dass es sich entweder um tot aufgefundene Wölfe, gefangene Tiere, genetische Nachweise, oder Fotos und Videos handelt, auf denen die abgebildeten Tiere eindeutig bestimmt werden können.

2009 wurde erstmals innerhalb eines Jahres mehr als ein Wolf in Österreich nachgewiesen. Bis 2015 blieb die Zahl der jährlich festgestellten Wölfe jedoch unter 10 Individuen. Im Jahr 2016 gelang es zwei nicht verwandten Wölfen aus der Lausitz (Deutschland), am Truppenübungsplatz in Allentsteig in Niederösterreich ein Rudel zu gründen und seither jedes Jahr Nachwuchs hervorzubringen. Zwei weitere Wolfspaare siedelten sich 2018 im nördlichen Waldviertel an, waren aber bereits zwei Jahre später nicht mehr nachweisbar. Das Rudel in Allentsteig ist bis zum heutigen Tag das einzige in Österreich. Warum das so ist, liegt möglicherweise auch daran, dass auch in der heutigen Zeit Wölfe nicht von allen Menschen akzeptiert werden, sich so manche Mythen gehalten haben und am illegalen Abschuss der Tiere.

Mensch und Wolf

Wir Menschen nutzen die Natur auf vielfältige Art und Weise, was erheblichen Einfluss auf die dort lebenden Wildtiere hat. Eines davon ist der Wolf. Aufgrund seiner weitestgehenden Abwesenheit während der letzten 150 Jahre konnte sich in Österreich eine Nutztierhaltung entwickeln, die sich nicht wirklich um große Beutegreifer kümmern musste. Die Tiere konnten auf die Weide oder Alm getrieben werden, Schutzmaßnahmen gegen Wölfe waren nicht notwendig. Eine Situation, die sich jedenfalls verändert hat. Für Weidetierhalter, die wertvolle Leistungen im Naturschutz und in der Landschaftspflege leisten, stellen die Wölfe nun eine große Herausforderung dar und ihre Sorgen sind meist nachvollziehbar. Um zu einer guten Lösung zu kommen, ist es wichtig, die Interessen der Betroffenen, die ökonomischen, aber auch die ökologischen Herausforderungen zu berücksichtigen. Um Herdenschutz und Behirtung wird wohl kein Weg vorbeiführen, auch wenn dies unweigerlich einen Mehraufwand und letztendlich auch keinen hundertprozentigen Schutz bedeutet. Präventivmaßnahmen, die bereits in anderen Gebieten erprobt sind, können für österreichische Verhältnisse angepasst und weiterentwickelt werden. Vor allem der Politik wird bei der Konfliktbereinigung und bei der Schaffung der entsprechenden Voraussetzungen eine wichtige Aufgabe zukommen.

Weniger verständlich ist die Ablehnung des Wolfes in Teilen der Jägerschaft, insbesondere vor dem Hintergrund nach wie vor steigender Schalenwildbestände. Im Unterschied zu den Weidebauern, denen die Weidetiere in ihrer Obhut gehören, sind Jäger nicht im Besitz der Wildtiere, sondern haben lediglich ein gesetzlich geregeltes Aneignungsrecht in ihrem Jagdgebiet.

Seit vielen Jahrhunderten sind Wölfe Gegenstand von Mythen und Sagen. Endlose Geschichten über den Wolf bedienen die gesamte Bandbreite zwischen Verherrlichung und Verdammung. Ganz frei davon ist ja auch unsere Zeit nicht. Leider.

Auch wenn Wölfe heute streng geschützt sind, spielt der illegale Abschuss dennoch eine große Rolle. Bewusstseinsbildung, Öffentlichkeitsarbeit und Aufklärung über den Wolf, mögliche Schutzmaßnahmen für Weidetiere und Strategien zur Konfliktvermeidung in der Nutztierhaltung sowie angemessenes Wildtiermanagement, basierend auf sachlichen und fundierten Erkenntnissen und Informationen, sind dringend erforderlich.

Was tun bei einer Wolfsbegegnung?

Die wenigsten Menschen werden jemals einem Wolf im Freiland begegnen, da Wölfe sehr scheue Lebewesen sind und direkte Begegnungen mit Menschen in der Regel meiden. Menschen fallen auch nicht in das Beutespektrum von Wölfen. Sollte es dennoch einmal zu einer Begegnung kommen, bleiben Sie stehen, verhalten Sie sich ruhig und geben Sie dem Wolf die Möglichkeit, sich zurückzuziehen. Versuchen Sie keinesfalls, das Tier anzulocken oder zu füttern. Wenn Sie einen Hund bei sich haben, halten Sie diesen an der Leine und sehr nahe bei sich. Sollte der Wolf nicht von selbst weglaufen oder Sie sich unwohl fühlen, dann sprechen Sie laut, klatschen Sie in die Hände, gehen Sie allenfalls langsam rückwärts weg oder werfen Sie etwas nach dem Wolf. Das wird ihn
jedenfalls auf Distanz halten und mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit in die
Flucht schlagen.


Quelle und Bearbeiter

Quellenverzeichnis

Literaturhinweise

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WWF Österreich (2020): Herdenschutz.
Basisinformationen für Tierhalterinnen und Interessierte.

Datenquelle für die Koordinaten der Wolfsvorkommen in
Österreich: Österreichzentrum Bär, Wolf, Luchs [https://baer-wolf-luchs.at/].

Kartengrundlage:
Amt der Steiermärkischen Landesregierung, Fachbereich GIS

Datengrundlage:
Österreichzentrum Bär, Wolf, Luchs

Autorinnen und Autoren

Text:
Mag. Andreas Kaufmann (2022) 

Datenerhebung:
Mag. Andreas Kaufmann (2022) 

Kartengestaltung: 
Mag.a Bernadette Ebner (2022)

Web-Bearbeitung:
Mag. Dieter Pirker (2022)